NaturFreunde Bochum Langendreer auf Erkundungsreise in der Fahrradstadt Houten

Wie sieht eine Stadt aus, die für den Rad- und Fußgängerverkehr geplant ist? Das wollten sich die Naturfreunde Bochum Langendreer bei Ihrem Ausflug in die 10 km südlich Utrechts gelegene Stadt Houten erklären lassen und ansehen.

Mit einer Gruppe von rund 20 Naturfreunden – vornehmlich Familien – haben wir uns am 2. Bis zum 3.4.2022 auf die niederländische „Fahrradstadt 2018“ eingelassen. Uns bot sich die großartige Chance, Arjen de Boer vom Fietsersbond Houten, dem niederländischen Pendant des ADFC, in seinem Haus in Houten zum Kaffeetrinken zu besuchen. Der langjährige Einwohner hatte uns mit Dick Veldkamp, einem weiteren Mitgestalter des Fahrradwegenetzes in Houten, eingeladen und erläuterte uns die Grundlagen der Planung.

Vorfahrt für Radfahrer: Houten bei Utrecht

Die niederländische Regierung plante, Houten, eine Kleinstadt mit ca. 4.000 Einwohnern im Jahr 1979, zu einem Wohnort für rund 50.000 Menschen auszubauen. Ziel war es, eine Stadt mit hoher Lebensqualität zu errichten, die sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig ist. Ein wichtiges Element ist die Bevorzugung des Fuß- und Radverkehrs sowie des ÖPNV gegenüber dem motorisierten Individualverkehr.

Anders als bei derartigen Neuplanungen üblich, wurden daher neben den Wohnquartieren zuerst Flächen für Radwege vorgesehen. Diese durchqueren die Ansiedlung in allen Richtungen, während der gesamte Autoverkehr den Ort auf einer außen gelegenen Ringstraße umfahren und auf Stichstraßen in die Wohnquartiere gelangen, aber nicht hindurchfahren kann.

Die Entfernungen innerhalb der Siedlung sind daher per Rad kürzer als die Autostrecken. In der gesamten Siedlung gilt Tempo 30 für Autofahrer, auf der Ringstraße Tempo 70. Houten hat sich auch dadurch zu einem ausgesprochen beliebten Wohnort entwickelt.

Obwohl die meisten Bewohner die innerstädtischen Wege per Rad oder zu Fuß zurücklegen, nutzen sie für weitere Strecken nach wie vor den eigenen Pkw. Die Bahnverbindung ins nahegelegene Utrecht hat ebenso wenig zu einer deutlichen Reduzierung des Pkw-Bestandes geführt wie Angebote zum Car-Sharing. Dennoch sind die PkWs im Stadtbild deutlich weniger dominant, da sie auch nicht am Straßenrand sondern auf Stellplätzen oder in Garagen abgestellt werden.

Unser Praxisttest

Bei einer ausgedehnten Tour auf geliehenen Fahrrädern durch Houten konnten wir dieses Konzept selbst „erfahren“: Die Nutzung der gut ausgebauten, markierten und bevorrechtigten Radwegen ist intuitiv möglich, auch für jüngere Kinder sicher, macht auch Erwachsenen richtig Spaß und ging auch einfach schnell, da kaum Ampeln vorhanden sind.

Trotz der unfreundlichen Witterungsbedingungen hinterließ Houten insgesamt einen ruhigen, sicheren, entschleunigten und lebenswerten Eindruck, so dass wir uns ähnliche Wohn- und Verkehrsverhältnisse auch in Langendreer wünschen und dafür weiter Vorschläge machen werden.

(Text: Susanne Abel/Carola Mallek)

Foto: Die Naturfreunde Langendreer haben im April unter Führung des Fietsersbond Houten das Radverkehrskonzept der niederländischen Stadt bei Utrecht ausprobiert. Arjen de Boer, in der Mitte mit gestreifter Mütze, und Dick Veldkamp, 2. v. links, haben den Nachmittag zu einem tollen Erlebnis gemacht.

Rückblick und Jahreshauptversammlung 2022

Wegen der aktuellen Corona-Situation hat sich die Arbeit der NaturFreunde Langendreer auch im Jahr 2021 sehr verändert. Trotzdem konnten die Ortsgruppe einen Mitgliederzuwachs von 30 neuen Mitgliedern (2022 = 177 Mitglieder) verzeichnen.

„Viele der geplanten Freizeiten mussten wir canceln. Auch die Übernachtungszahlen im NaturFreundehaus Stimmstamm im Sauerland gingen rapide zurück. Aber unsere Mitarbeit an der Radwende oder die vielfältigen Aktionen mit Urban Gardening, wozu herausragend auch die Hochbeetgestaltung im Volkspark gehört, wurden weiterentwickelt,“ erklärte der 1te Vorsitzende Michael Post.

Auch eine mehrtägige Kanu-Wanderung auf der Diemel konnte realisiert werden. Oder das neue NaturFreunde Yoga-Angebot sowie die beiden Jugendgruppen (U16 & Ü16), die sich neu gefunden haben. Das Bildungsprogramm lief dagegen überwiegend digital und orientierte sich an der Schwerpunktsetzung, die z.B. das Vorantreiben der Radwende mit kreativen Ideen für den Bochumer Osten vorantreiben sollte, resümierte der Vorstand seine NaturFreunde-Arbeit auf der Jahreshauptversammlung am Sonntag, dem 10.4., die der Coronalage entsprechend hybrid durchgeführt wurde.

Bei der in diesem Jahr notwendigen Neuwahl des Vorstandes wurden Michael Post als erster Vorsitzender sowie die übrigen Vorstandsmitglieder bestätigt. Für den ausscheidenden 2. Vorsitzenden Achim Hahn wurde Michael Hoffmeyer neu in den Vorstand gewählt.

Gewählt bzw. bestätigt wurden als

1. Erster Vorsitzender: Michael Post
2. Stellvertretender Vorsitzender: Michael Hoffmeyer
3. Erster  Kassierer: Frank Mallek
4. Zweite Kassiererin: Frauke Post
5. Erste Schriftführerin: Ulrike Hiltawsky
6. Zweite Schriftführerin: Carola Mallek
7. Verantwortlich für das NaturFreundehaus Stimmstamm: Gaby Wörenkämper
8. Jugendvertreter: Laurenz Post
9. Beisitzer: Stefan Hiltawsky, Helge Erhardt, Maurice Winter

NaturFreunde in der 4. Welle

Da die Corona-Bedrohung zunehmend größer wird, haben wir beschlossen, ab sofort alle NaturFreunde-Veranstaltungen der Ortsgruppe, an denen Erwachsene teilnehmen nach den geltenden Corona-Regeln bis auf Weiteres auf 10 Personen zu begrenzen, Online stattfinden oder Outdoor mit genügend Abstand durchzuführen.

Das hat aber auch zur Folge, dass unsere Eltern-Kindgruppen aktuell nicht stattfinden kann. Dasselbe gilt für die Malgruppe und die DIY Bohei-Veranstaltungen, die im NFZ von der NaturFreundejugend NRW veranstaltet werden..

NaYogish findet ab Januar um 19:30h online statt:
https://meet.jit.si/moderated/76f1e7022ac143da520d854d2563f1bcfab6a220a23bc4a0326ccec58f63fc27

Es wird ab Januar wird für die Teilnahme an der Yoga-Gruppe zusätzlich zum Mitgliedsbeitrag ein Zusatzbeitrag von 10 € erhoben!

Die Jugendgruppe kann sich weiterhin im NFZ treffen. 17jährige dürfen (Stand 7.12.) in Jugendeinrichtungen noch unbegrenzt rein.
Schulpflichtige Jugendliche gelten in NRW als getestet.

Bitte informieren Sie sich auch über die möglicherweise tagesaktuell veränderten Corona-Bedingungen!

Radwende in Langendreer nimmt Fahrt auf

Drei Stunden Mängeltour. Am Sonntag (7.11.) haben sich Radwende-Aktivist:innen und Radfahrinteressierte unter Leitung unserer Radwende-Beauftragten Carola Mallek aufgemacht, mit einer Gruppe von Politikern und Interessierten auf die Mängel im Straßenverkehr aufmerksam zu machen.

Mängeltour: Situation Hauptstrasse/Unterführung

Bereits im Vorfeld wurde über diese Tour und die Situation auf der Wittener Straße und die Folgen für den Radverkehr von der WAZ berichtet.

WAZ vom 04.11.2021

Die von Carola Mallek federführend organisierte Mängeltour hatte folgende neuralgischen Punkte vorgestellt und zudem in Gesprächen vor Ort die Vorschläge diskutiert, die wir als NaturFreunde für eine positive Veränderung des Radverkehrs im Sinne der Radfahrer:innen machen. Auf den hier zur Verfügung gestellten PDF-Dateien kann die Tour und der Vorschlag für eine Radachse nachvollzogen werden.

Na Yogish – und andere NaturFreunde-Highlights

Lange konnte unser NaturFreundeZentrum coronabedingt nicht so genutzt werden, wie wir es geplant und in den vergangenen Jahren genutzt hatten. Ziel der NaturFreunde und unserer Ortsgruppe Bochum-Langendreer ist ja, um es auf einen Punkt zu bringen: wir wollen unsere Freizeit sinnvoll gestalten. Durch Naturerlebnisse, gesellschaftspolitische Aktivitäten, entsprechende Bildungsarbeit und auch mehrtägige Freizeiten wie z.B. aktuell unser Pilz-Wochenende in unserem NaturFreundeHaus Stimmstamm. Ein informatives wie kulinarisches Jahreshighlight. das Programm wird laufend auf unserer Webseite www.naturfreunde-langendreer.de veröffentlicht oder nach Anmeldung über unseren Newsletter verschickt. Bei allen Veranstaltungen sind Nicht-Mitglieder willkommen!

Aber auch der Sport und die gemeinsame Kreativität sollen bei uns nicht zu Kurz kommen. Neben unseren Kanu-, Rad- und Wanderangeboten ist vor einiger Zeit online auch ein Yoga-Angebot dazu gekommen.

Na Yogish
Die Online-Yoga-Gruppe von und mit Sina Himmel kommt ins echte Leben. Jeden Montag ab 18:00h im NFZ. Neulinge sind für einen Schnupperkurs willkommen.
Wenn vorhanden, Matte mitbringen und bequeme Sachen anziehen

NaturFreunde kreativ: Mal-Gruppe
Wer einen kreativen Ausgleich sucht, ist herzlich willkommen in unserer neuen Mal-Gruppe.
Jeden Montag ab 18:00 treffen sich die Kinder, ab 20.00h die erwachsenen NaturFreunde im NFZ, treffen wir uns, um gemeinsam zu malen. Heidi Blunk, die frühere Leiterin der Jugendkunstschule Vlotho und langjährige Lehrerin verschiedener Kreativangebote in Bildungseinrichtungen, bietet Unterstützung und Anregungen.
Was gemacht werden soll, Aquarell, Ölmalerei, Zeichnen etc. kann gemeinsam besprochen werden.

weiterhin im Programm: unsere Kinder- und eine zwei neue Jugendgruppen. Einmal für Jugendliche U16 (unter 16 Jahren) und autonom von den Jugendlichen organisiert: die Jugendgruppe ab 16 (Ü16).
Wer Interesse hat, mitzumachen, solle sich bitte melden unter langendreer[at]naturfreunde.de

Termine kompakt:

Mo 15:30 – 17:00 Eltern-Kindergruppe

Mo 18:00 – 20:00 NaturFreunde-Yoga

Mo 19:30 – 21:30 NaturFreunde kreativ: Mal-Gruppe

Mittw 16.00-17:30  NaturFreunde-Jugendgruppe U16

Mittw. 17:30 – 19:00 NaturFreunde-Jugendgruppe Ü16

Do, 16:30 – 18:00h  NaturFreunde Kindergruppe

MyPromise to Mother Earth

Erste Bochumer Station des Promise Walk am NaturFreundezentrum

„Wir, die NaturFreunde Langendreer, werden uns dafür einsetzen,
– dass Konzerne klimaneutral werden
– dass die Braunkohleverstromung beendet wird,
– dass das Radfahren in Bochum sicherer wird.“

Manchmal muss man außergewöhnliche Wege gehen, um Ziele zu erreichen. Der Umwelt-Aktionskünstler Arndt Drossel will in ca. 60 Tagesetappen in einer 150 kg schweren, 2,10 Meter großen begehbaren Drahtkugel durch halb Europa laufen – von Paderborn durch die Niederlande, Belgien, Frankreich, England, Irland bis nach Schottland. Das Ziel seines sog. Promise Walk: die UN Klimakonferenz COP26 am 1. November in Glasgow. Dort will er die Versprechen von Menschen überbringen, die sich für die Natur und den Klimaschutz einsetzen wollen. Denn Jeder kann einfach lebenswert Zukunft schaffen! „Wir Menschen müssen das Thema Klimawandel und den Umweltschutz in die eigene Hand nehmen. Jeder noch so kleine Beitrag ist dabei absolut sinnvoll und unverzichtbar!“ (Arndt Drossel)

Am Freitag machte er mit seinem Team als erste Bochumer Station Halt am NaturFreundeZentrum, um sich mit NaturFreund:innen aus Langendreer zu treffen. Denn auch die NaturFreunde Bochum-Langendreer setzen sich für dieselben Ziele ein.

NaturFreunde treffen den UmweltAktionskünstler Arndt Drossel

Im Verlauf seines PromiseWalk sollen weitere Versprechen gesammelt werden. „„my promise mother earth will Herzensversprechen. Wir wollen, dass wir alle gemeinsam versuchen, es zu versuchen. Dass sich jeder einzelne persönlich vornimmt etwas Gutes für unsere Erde zu tun!“ sagt Arndt Drossel

Weitere Infos, Presserückschauen, Videos der Kugel aber auch die Möglichkeit digital sein Versprechen an Mutter Erde abzugeben finden sich auf der webseite:

Die beiden Bochumer Philipp Unger (NaturFreunde Bochum-Langendreer) und Ralf D’Atri sind lokale Botschafter der Kampagne und begleiten das Team um Arnd Drossel auf einigen Etappen bis nach Glasgow.

Urban Gardening Projekt im Volksgarten

Die Umgestaltung im Volkspark Langendreer ist im vollen Gange. Auch der Pergolagarten wird saniert und erhält neue Beete, darunter ein Hochbeet, die die NaturFreunde-Langendreer zusammen mit Urban Gardening Langendreer als Gemeinschaftsgarten bepflanzen und pflegen wollen.

Wir können dort 5 Beete betreuen. Gedacht ist es so, dass sich 1 bis 2 Personen ein Beet teilen.

Zwei Beete sind schon vergeben. Hat noch jemand Interesse mitzumachen? Es besteht freie Gestaltungsmöglichkeit und es braucht nur noch eingepflanzt zu werden, da die Bodenvorbereitung seitens der Stadt erfolgt.

Bei Interesse gerne an Carola Malek schreiben:(langendreer[at]naturfreunde.de). Sie fügt Euch dann nach Eurem Einverständnis der Vopala-Gemeinschaftsgartengruppe hinzu.

Mitmachprojekt für NaturFreunde

Das neueste NaturAktiv-Kind heißt Aktiv in der Natur und ist ab dem 15. März auf der webseite der NaturFreunde-langendreer.de zu finden. Dahinter steckt die Idee, gemeinsam mit Interessierten aus Langendreer eine Online-Karte zu entwickeln, die zeigen soll, wo Naturfreunde in Langendreer und Umgebung, gerade jetzt zur Corona-Zeit in der Natur aktiv sein können.

„Wo kann ich Natur erleben, wo finde ich Ruhe, wo können Kinder in der Natur spielen? Denn Natur ist wichtig, heilsam, entspannend, unser Lebensraum, den es zu erhalten und wieder neu aufzubauen gilt,“ erklärt Stefan Hiltawsky, der Ideengeber des Projektes.

Auf der Karte befinden sich kleine icons, die – wenn man auf sie klickt – den Ort bezeichnen, mit einem Foto zeigen und mittels eines kleinen Textes beschreiben. So finden sich z.B. neben bekannten Natur-Hotspots auch unbekanntere Mikroausflugstipps wie etwa ein Besuch des Historischen Friedhofs Ümmingen oder des Krähenwaldes, der Dürener Schweiz oder auch Bio-Einkaufsmöglichkeiten wie Tranthenrother-Hof.

Daneben gibt es aber auch Hinweise auf die Projekte, die die NaturFreunde-Langendreer zusammen mit Urbangardening-Langendreer und der Gartengruppe des LutherLABs realisiert haben wie z.B. einer Insektenwiese vor der Luther-Kirche.

„Wir hoffen, dass es noch viel mehr Geheimtipps gibt, damit die kleinen Mikroabenteuer, die wir in dieser Coronazeit überhaupt unternehmen können, so spannend wie möglich werden,“ sagt Ulrike Hiltawsky, die bei den NaturFreunden in Langendreer verantwortlich ist für das gesamte Projekt NaturAktiv. „Ich freue mich jedenfalls auf die Mitwirkung der Langendreerer:innen.“

Dazu werden in dem Mitmachprojekt Angaben zum Ort (wenn möglich auch Geodaten), ein Bild und ein kurzer Text benötigt, um den Natur-Ort vorzustellen. Diese Informationen sollen an die NaturFreunde Langendreer gemailt werden.

„Na Yogish“ – Yoga für NaturFreunde

Wir möchten unser NaturFreunde Sport-Angebot erweitern und haben eine begeisterte Yoga-Lehrerin gefunden, die mit uns eine Yoga-Gruppe starten möchte. Aufgrund der Pandemie-Situation, erstmal als Videounterricht. Da sie darin schon Erfahrungen sammeln konnte, freut sie sich auf Menschen, die Lust auf Yoga haben:
„Ich würde mich sehr freuen, (vorerst online) Yoga für NaturFreunde zu unterrichten – und für jene, die es werden wollen. „Na Yogisch“ richtet sich sowohl an Anfänger:innen als auch an die, die Yoga schon lange kennen oder nach einer Pause wieder einsetzen und loslassen möchten. Vielleicht könntet ihr in der Umfrage mit angeben, ob ihr Anfänger:innen oder fortgeschrittene Yoga-Personen seid. Ich freue mich, wenn ihr mit mir praktiziert, um Energie und Inspiration zu schöpfen. Om Shanti!“

Tragt euch bitte bis zum 8.2. in den Link ein: https://doodle.com/poll/9puggzur8xudkyby?utm_source=poll&utm_medium=link
Wir werden euch dann nächste Woche über das Ergebnis der Umfrage informieren.

Start am Montag, 8.2. 18:00h
Ein Handtuch oder ein Gürtel und eine Matte wären auf Dauer wichtig, sowie ein Sitzkissen oder zwei gefaltete Decken, auf denen man bequem sitzen kann. Wenn du gut im Versensitz verweilen kannst, ist das auch spitze. Langes Sitzen wird erst einmal nicht das Thema sein, denke ich. 🙂 Wenn du keine Matte haben solltest, tut es auch ein Handtuch. Zur Kleidung gibt es nicht viel zu sagen. Bequem sollte sie sein. Es ist immer auch hilfreich, einen Pulli oder eine Jacke zu haben, die man dann ausziehen kann, wenn es anstrengend wird.

Am Montag würde ich gerne mit einer kleinen Vorstellrunde starten, in der jede:r einmal zu Wort kommt, wenn er oder sie mag. Ich denke, dann werden wir noch 45 Minuten haben oder aber auch ein bisschen überziehen, falls ihr dann gerne eine volle Stunde machen wollt. Ich habe auch Zeit bis 19:30 Uhr.

Jede Woche am Mo
        8.Feb..2021 06:00 PM
        15.Feb..2021 06:00 PM
        22.Feb..2021 06:00 PM
        1.März.2021 06:00 PM

Mehr Schwung für die Radwende

Bochum auf dem Weg zum Radentscheid

Vor etwa 2 Jahren haben Mitglieder der Naturfreunde und anderer fahrradfreundlicher Organisationen zusammen mit vielen Einzelpersonen das Bündnis „Radwende Bochum“ gegründet, um endlich dafür zu sorgen, dass auch in Bochum eine Verkehrswende stattfindet. Seitdem ist viel passiert, ein Forderungskatalog wurde erarbeitet, es gab große Raddemos, Diskussionsveranstaltungen, Gespräche mit Parteien und Stadtverwaltung etc.

Bochum gehört zu den Städten mit der höchsten Autozahl pro Kopf, die ganze Stadt ist mit ihren großen Radialstraßen zum Innenstadtring auf Autos ausgerichtet, es war daher klar, dass eine Radwende in Bochum nicht einfach werden würde. Tatsächlich gab und gibt es trotz aller Lippenbekenntnisse der Stadt bisher nur geringe sichtbare Fortschritte, die Hattinger Straße wird gerade vom Schauspielhaus aus ein Stück weit umgebaut, einige Fahrradstraßen wurden ausgewiesen, von einem durchgängige Radwegenetz auf den großen Radialstraßen – eine der Forderungen der Radwende – ist Bochum aber noch weit entfernt. Es fehlt der große Wurf für eine grundlegende Neuausrichtung des Straßenverkehrs in unserer Stadt.

Angesichts dieser Situation haben sich am 23.09.2020 auf Einladung der Radwende etwa 70 Menschen (mehr war aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht möglich) in der Christus-Kirche getroffen, um in Bochum ein Bürger*innen-Begehren für ein fahrradfreundliches Bochum – den Radentscheid – auf den Weg zu bringen. Es herrschte Aufbruchsstimmung, viele Anwesende meldeten sich spontan, um in verschiedenen Arbeitsgruppen mitzuarbeiten. Trotz des Lockdowns blieb das große Engagement. Zeitweise mehr als 40 Leute nahmen per Videokonferenz an den monatlichen Treffen zum Radentscheid teil und ein Forderungstext wurde verabschiedet (siehe Kasten).

Während wir nun Unterstützer*innen für den Radentscheid suchen, führt die Stadtverwaltung die rechtliche vorgeschriebene Kostenschätzung für die mit den Forderungen verbundenen Maßnahmen durch, da jedem Unterzeichnenden bekannt sein muss, welche Kosten bei Umsetzung der Forderungen auf die Stadt zukommen. Läuft alles glatt, können wir im Frühjahr beginnen Unterschriften zu sammeln. Damit sich der Rat der Stadt Bochum mit unseren Forderungen beschäftigt, werden in einem ersten Schritt im Rahmen eines Bürger*innen-Begehrens rund 12.000 Unterschriften von Bochumer Bürger*innen benötigt.

Kommt der Rat zum Schluss, dass das Bürger*innen-Begehren aus formalen Gründen unzulässig ist, muss er dies begründen. Ist dies jedoch nicht der Fall, dann muss der Rat beschließen: „Das Bürgerbegehren ist zulässig“. Nun muss sich der Rat positionieren. Hierbei gibt es drei Möglichkeiten:

a) der Rat übernimmt die oben genannten Forderungen 1 zu 1. Ein Bürger*innen-Entscheid (=Radentscheid) ist dann nicht mehr nötig.

b) der Rat einigt sich mit den Bevollmächtigten des Begehrens auf einvernehmliche Regelungen, so dass der Radentscheid überflüssig wird.

c) der Rat setzt einen Termin für einen Bürger*innen-Entscheid (=Radentscheid) fest, der innerhalb von 3 Monaten durchgeführt werden muss.

Findet ein Radentscheid statt, dann haben alle bei einer Kommunalwahl Wahlberechtigten die Möglichkeit, wie bei einer Wahl mit „ja“ oder „nein“ über die Forderungen abzustimmen. Wenn mindestens 10 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgeben und die Hälfte von ihnen die oben genannten Forderungen unterstützt, dann muss die Stadt sie umsetzen. Durchführung und Organisation des Bürger*innen-Entscheids ist Aufgabe der Stadt

Ob es allerdings so weit kommt bleibt abzuwarten. In anderen Städten, z.B. Essen, Bielefeld, Aachen oder Marl hat der Rat er Stadt den Forderungen der Radaktivist*innen jeweils zugestimmt. In Bochum steht die rot-grüne Koalition zwar laut Koalitionsvertrag dem Thema Radfahren bzw. Ausbau der Radinfrastruktur – sehr offen gegenüber, u.a. wird im Koalitionsvertrag angekündigt, in Bochum bis zum Ende der Legislaturperiode etwa 100 km Radweg bauen zu wollen. Für 2021 sind allerdings laut Stadt bisher nur etwa 4 km Radweg geplant. Ein Radentscheid, der den politisch Verantwortlichen Druck macht – bleibt also richtig und wichtig!

Damit der Radentscheid gelingt, brauchen wir viel Unterstützung: Ab sofort sucht der Radentscheid Unterstützer*innen, die beim Sammeln von Unterschriften helfen, Organisationen, Promis und Gruppen nach ihrer Unterstützung fragen und Geld spenden könnten (ein Konto für Spenden wird in Kürze bekannt gegeben). Wenn ihr dabei helfen könnt, meldet euch beim Radentscheid-Bochum@zeromail.org

Nächstes Treffen für den Radentscheid ist am 24.2. um 19 Uhr natürlich wieder online bzw. als Videokonferenz. Alle Freund*innen des Rades sind herzlich willkommen! Um dabei zu sein, müsst ihr eine kurze Mail an Radentscheid-Bochum@zeromail.org senden, dann bekommt ihr spätestens am Tag des Treffens die Zugangsdaten.

Dominik Bald

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Forderungen für einen Radentscheid in Bochum

1.) Infrastruktur für den Alltagsradverkehr ausbauen
Auf allen Radialen und dem Ring werden beidseitig und in voller Länge bis 202X Radwege nach den unter 3.) genannten Grundsätzen gebaut bzw. saniert. Bei vorhandener zweispuriger Straßenführung wird eine Spur zum Radweg. Auf allen Hellwegen und Hauptverkehrsachsen werden bis 2030 Radwege nach den gleichen Kriterien gebaut bzw. saniert.


2.) Kreuzungen sicher umbauen 
ab 2022 werden jährlich 3 Kreuzungen im Radhauptrouten- und Ergänzungsnetz mit Priorität auf Sicherheit und zügiges Vorankommen für Fuß- und Radverkehr nach folgenden Grundprinzipien umgebaut: Radfahrende sind im Sichtfeld des Kfz zu führen und erhalten Wartezonen im vorgelagerten Sichtbereich. Die Abbiegegeschwindigkeit der Kfz wird durch den Abbiegewinkel verringert, z. B. durch Schutzinseln oder Rückbau/Anpassung von „freien“ Rechtsabbiegefahrstreifen für Kfz. Die Signalisierung minimiert Wartezeiten für den Radverkehr und räumt diesem Vorrang ein, abgesetzte Radverkehrsfurten werden durch eigene Ampelphasen gesichert. Umbaupriorität haben Kreuzungen mit besonderem Gefährdungspotenzial.


3.) Aktuelle technische Entwicklungen bei der Planung und dem Bau von Radverkehrsanlagen berücksichtigen
Der Bau sowie die Modernisierung der Radwege erfolgt auf Grundlage der neuesten Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA). Neue bzw. zu sanierende Radwege sind grundsätzlich von Gehwegen baulich getrennt. Die Breite von Radwegen beträgt auf Radschnellverbindungen 3,0 m, Radhauptverbindungen 2,50 m und im Basisnetz 2,0 m. Radverkehrsanlagen werden vor Befahren, Halten und Parken durch Kfz geschützt, z. B. durch Borde oder Markierungsnägel, und sind vom Fußverkehr getrennt.


4.) Zusätzliche Fahrradstellplätze und Servicestationen ausbauen
In Bochum wird in zentraler Lage in der Nähe des Hauptbahnhofs ein Fahrradparkhaus mit einer Stellfläche für mindestens 4.000 Fahrräder gebaut. Zusätzlich werden 2.000 überdachte und beleuchtete Stellplätze an zentralen Haltestellen und Veranstaltungsorten sowie 4.000 Stellplätze an Schulen, Sportstätten, in Einkaufsstraßen und Wohnquartieren eingerichtet. In allen Wohnquartieren werden über die Stadt verteilt 300 Stellplätze mit Ladevorrichtung für Lastenräder gebaut. 

5.) Information und Beteiligung der Öffentlichkeit
Die Stadt Bochum informiert einmal pro Jahr in einer öffentlichen Veranstaltung zum Stand der Umsetzung der durchgeführten Maßnahmen. Die Maßnahmen werden ebenfalls in einem der Öffentlichkeit zugänglichen jährlichen schriftlichen Bericht ausführlich erläutert.